Zyban° - Die erste nikotinfreie Pille gegen das Rauchen
Nachdem zahlreiche Therapieansätze zur Behandlung der Nikotinsucht wechselnde Erfolge erbracht hatten, machte eine Psychiaterin in
Kalifornien Anfang der 90er Jahre eine erstaunliche Feststellung: Sie beobachtete, dass viele ihrer rauchenden, depressiven Patienten mühelos mit dem Rauchen aufhörten, wenn sie mit einem bestimmten
Antidepressivum behandelt worden waren. Es wurde in Folge ein umfangreiches Studienprogramm entwickelt, um den darin enthaltenen Wirkstoff Bupropion als Medikament zur Raucherentwöhnung weiter zu entwickeln.
Eingesetzt wurde diese Substanz erstmalig im Mai 1997 in den USA, seit 2000 auch in Europa zugelassen unter dem Namen "Zyban°".
Wirkmechanismus von Zyban°:
Als selektiver Dopamin- und Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer hält es die Spiegel von Dopamin und Noradrenalin im Nucleus accumbens und Lobus coeruleus auf einem
gleichmäßigen, etwas erhöhten Level. Bupropion ahmt dadurch gewisse Nikotinwirkungen in den Suchtzentren des Gehirns nach bzw. ersetzt sie, ohne selbst auf den Nikotinrezeptor zu wirken und ohne eine
suchtmachende Wirkung zu entfalten. Die typischen Entzugserscheinungen bei der Raucherentwöhnung, wie Reizbarkeit, Verstimmung und Konzentrationsstörungen werden vermieden.
Anwendungssicherheit von Zyban°
Bei jedem Medikament interessieren natürlich die Nebenwirkungen:
Es treten weder entscheidende Labor- noch entscheidende EKG-Veränderungen auf. In 0,1 - 1% der Fälle kam es zu Bluthochdruckanstiegen und Herzrasen, im
Durchschnitt jedoch nicht häufiger als unter Placebo.
Die drei häufigsten Nebenwirkungen sind Schlafstörungen in 30 - 40% sowie Mundtrockenheit und Schwindel bei jeweils ca. 10% der behandelten Patienten. Diese
Nebenwirkungen verschwinden in den meisten Fällen in zwei bis drei Wochen, weil hier eine starke Überlagerung durch Nikotinentzugssymptome vorliegt, d. h. durch Symptome, wie sie bei jeder Entgiftung des Körpers
von Nikotin auftreten.
Andere Nebenwirkungen, wie Magen-Darm-Beschwerden oder Unruhegefühl, das gelegentlich berichtet wird, sind seltener und unterscheiden sich in den Studien nicht
signifikant von Placebo. In 3 - 4% der Patienten treten allergische Hautreaktionen im Sinne von Hautrötungen auf. Wichtig ist noch zu beachten, dass Zyban° in 0, 1 % der behandelten Patienten, also bei 1 von 1000,
einen epileptischen Anfall verursachen kann. Entsprechend dieser Untersuchungsbefunde sollten krampfgefährdete Patienten hinsichtlich der Raucherentwöhnung von Zyban° ausgeschlossen werden.
Kontraindikationen
Aus dem Wirkungs- und Nebenwirkungsprofil von Zyban° leiten sich bestimmte Patientengruppen ab, die Zyban° nicht einnehmen dürfen:
- Patienten mit Epilepsie und
- Eßstörungen, wegen des Risikos von Krampfanfällen,
- Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz,
- Patienten mit manisch-depressiver Erkrankung,
- der Hinweis auf eine Allergie gilt bei allen Medikamenten,
- Schwangere und Stillende sollen grundsätzlich angehalten werden,
ohne Medikamente mit dem Rauchen aufzuhören,
- Zyban° - Behandlungsdaten stehen für Kinder und Jugendliche nicht zur Verfügung.
Weitere Informationen können im Internet unter folgender Adresse abgerufen werden: www.zyban.de
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